Hintergrundinformationen

In Deutschland wurde durch das Jahressteuergesetz 2022 (BStBl. I 2023 S. 7) ein neuer Absatz 3 im § 12 Umsatzsteuergesetz (UStG) angefügt. Nach § 12 Absatz 3 Nummer 1 Satz 1 UStG ermäßigt sich die Steuer für die Lieferungen von Solarmodulen an den Betreiber einer Photovoltaikanlage auf 0 Prozent. Dies beinhaltet auch die für den Betrieb einer PV-Anlage wesentlichen Komponenten sowie Stromspeicher. Die Regelung gilt für Photovoltaikanlagen, die auf oder in der Nähe von Privatwohnungen installiert werden. Gleiches gilt für Anlagen, die auf öffentlichen oder anderen Gebäuden installiert werden, die dem Gemeinwohl dienen. Mit diesen Maßnahme werden steuerliche Hürden bei der Installation und dem Betrieb von Photovoltaikanlagen abgebaut. Der neue Absatz 3 des UStG ist seit dem 1. Januar 2023 in Kraft. getreten.

In Österreich regelt § 28 Abs. 62 UStG 1994, dass ab dem 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2025 keine Umsatzsteuer auf Lieferungen, innergemeinschaftliche Erwerbe, Einfuhren und Installationen von Photovoltaikmodulen anfällt (Nullsteuersatz). Dies gilt, wenn die Engpassleistung der Photovoltaikanlage nicht mehr als 35 kW (peak) beträgt und die Anlage auf oder in der Nähe bestimmter Gebäude betrieben wird. Zudem darf bis zum 31. Dezember 2023 kein Antrag auf Investitionszuschuss nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) eingebracht worden sein.

Detaillierte Informationen dazu findest du auch weiter unten in den weiterführenden Links/Quellangaben zum Thema.

Für uns als Online Händler ergeben sich daraus vor allem folgende Fragen:

1. Muss jede Anlage im Marktstammdatenregister eingetragen sein, um vom Nullsteuersatz profitieren zu können?
   • Betreiber von PV-Anlagen gelten in Deutschland als Unternehmer im Sinne des UStG und müssen sich grundsätzlich beim Finanzamt anmelden. Diese Anmeldung ist generell schnell und einfach erledigt, kann jedoch entfallen, wenn die PV-Anlage nach § 3 Nummer 72 EStG begünstigt ist, das Unternehmen sich ausschließlich auf den Betrieb der PV-Anlage gemäß § 12 Absatz 3 Nummer 1 Satz 1 UStG beschränkt und die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG angewendet wird. In Österreich gelten abweichende Bestimmungen.
2. Muss das Vorliegen der Voraussetzungen durch uns als Händler geprüft und dokumentiert werden?
   • Eine Überprüfungs- und Dokumentationspflicht ist bisher nicht bekannt. Daher gehen wir aktuell davon aus, dass die Voraussetzungen gegeben sind, wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind.

Weiterführende Links / Quellen

Link zu FAQs zu "Umsatzsteuerliche Maßnahmen zur Förderung des Ausbaus von Photovoltaikanlagen" (Deutschland):
https://www.bundesfinanzministerium.de/...

Link zum Marktstammdatenregister (Deutschland):
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/

Link zum Umsatzsteuergesetz 1994 §28 (Österreich):
https://www.ris.bka.gv.at/NormDokument.wxe

Link zu FAQs zum Steuersatz für Photovoltaikmodule (Österreich):
https://www.bmf.gv.at/themen/steuern/...